Gäbe es einen Preis für den Enkel des Jahres, ginge er wohl an den zwölfjährigen Jan. Weil seine Oma Renate Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium hat und dazu noch an COPD (schwere Lungenkrankheit) leidet, wollte er ihr eine besondere Freude machen.
Renate liebt die Serie Dahoam is Dahoam und verpasst seit 15 Jahren keine Folge. Mittlerweile ist das allabendliche Ritual schon fast so etwas wie ein Familienevent geworden. Enkel Jan hatte vor ein paar Wochen die zündende Idee, seiner Oma doch einmal den fiktiven Drehort Lansing zu zeigen. Die Produktionsstätte des Bayerischen Rundfunks befindet sich in der Nähe von Dachau, also zirka eine Stunde von Regensburg entfernt. Eine Strecke, die Renate aufgrund des benötigten Sauerstoffgerätes nicht mehr problemlos in einem normalen Auto überstehen würde.
Jans Mutter Sylvia fand die Idee ihres Sohnes so wundervoll, dass sie alle Hebel in Bewegung setzte, diese so bald wie möglich in die Tat umzusetzen. Denn wie viel Zeit ihnen noch bleibt, ist leider völlig ungewiss. Nachdem sich am Filmset alle Darsteller der Serie sofort bereit erklärt haben, Renate in Empfang zu nehmen und ein Termin feststand, wandte sich Sylvia an die Malteser.
„Ich habe einfach mal auf der Facebook Seite der Malteser Regensburg mein Glück versucht, wollte einen bequemen Liegendtransport buchen. Dass die Malteser auch einen Herzenswunsch-Krankenwagen haben, das wusste ich tatsächlich nicht. Umso mehr hat es mich gefreut, dass alles super unkompliziert lief und wir innerhalb von zwei Tagen die Zusage hatten, dass die Fahrt übernommen werden kann.“ Oma Renate freute sich unglaublich mit Enkelsohn und Schwiegertochter nach Dachau zu fahren.
Christian Winkler und Helga Treindl vom Malteser Hilfsdienst übernahmen ehrenamtlich die Herzenswunsch-Fahrt. Im fiktiven Lansing angekommen, wurde die Reisegruppe herzlich begrüßt. Alle Darsteller, die Renate über den Weg liefen, waren sofort bereit, Erinnerungsfotos zu knipsen und so manches Erinnerungsstück, wie zum Beispiel ein Schal der Schauspielerin Brigitte Walbrun, wechselte zu Oma Renate.
Der Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser ist ein spendenfinanzierter Dienst der Malteser, der sterbenskranke Menschen an den Wunschort ihrer Wahl bringt. Die Fahrten sind für die Gäste kostenlos. Wer den Dienst mit einer Spende unterstützen möchte oder jemanden kennt, der noch einen letzten großen Wunsch hat, kann die Malteser vor Ort kontaktieren.
Weitere Informationen zum Herzenswunsch-Krankenwagen unter: www.malteser-bistum-muenchen.de/hwk