Studienfahrt nach Auschwitz | Kurier Dachau

Studienfahrt nach Auschwitz

Studienreise von Schülern des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nach Auschwitz. (Foto: Ignaz-Taschner-Gymnasiums)
Studienreise von Schülern des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nach Auschwitz. (Foto: Ignaz-Taschner-Gymnasiums)
Studienreise von Schülern des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nach Auschwitz. (Foto: Ignaz-Taschner-Gymnasiums)
Studienreise von Schülern des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nach Auschwitz. (Foto: Ignaz-Taschner-Gymnasiums)
Studienreise von Schülern des Ignaz-Taschner-Gymnasiums nach Auschwitz. (Foto: Ignaz-Taschner-Gymnasiums)

Zu den zentralen Programmpunkten des deutsch-polnischen Partnerschaftsprojekts von Gedächtnisbuch und Dachauer Forum gehörte die Studienfahrt nach Auschwitz im Oktober 2022. Sieben Tage dauerte die Exkursion, allein die An- und Abreise mit dem Bus nahm zwei ganze Tage in Anspruch.

An der Studienfahrt beteiligten sich alle Schüler des im September gestarteten W-Seminars „Namen statt Nummern“ am Ignaz-Taschner-Gymnasiums in Dachau. Lehrerin Hedi Bäuml, die Leiterin von Gedächtnisbuchs und Projekt Erinnern Sabine Gerhardus sowie weitere erwachsene Teilnehmende vorwiegend aus Stadt und Landkreis Dachau, alle dem Bereich Zeitgeschichte und dem Gedächtnisbuch verbunden, fuhren ebenfalls mit. Annerose Stanglmayr, Geschäftsführerin des Dachauer Forums, leitete die Studienfahrt. Trotz der weiten Anreise nahm Marese Hoffmann, stellvertretende Dachauer Landrätin, zwei Tage in Oświęcim am Programm der Reise teil. Das Programm in Oświęcim betreute Sylvia Stańska, Mitarbeiterin der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oświęcim. Es umfasste sowohl gemeinsame Veranstaltungen für Jugendliche und Erwachsene wie auch Programmpunkte, bei denen beide Gruppen getrennte Wege gingen.

Besuch in der Gedenkstätte

Zentral war für die Teilnehmer der Studienfahrt der Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Zwei jeweils vierstündige Rundgänge durch das Stammlager und über das Lager Auschwitz-Birkenau informierten die Teilnehmenden über die Vorgänge im deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz in den Jahren 1940 bis 1945. Bis heute ist die Zahl der hier Ermordeten nicht eindeutig geklärt, sie bewegt sich im Bereich zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen. Einblicke in die Geschichte der Gedenkstätte und die heutigen Herausforderungen, die sich dem Gedenkort stellen, wurden in weiteren Programmpunkten deutlich: Krystyna Oleksy erläuterte die Geschichte dieser seit 1947 bestehenden Institution. Die Arbeit des Archivs der Gedenkstätte erklärte Krystyna Leśniak der gesamten Gruppe. Parallel dazu erläuterte Margrit Bormann der restlichen Gruppe, wie die Gedenkstätte die Herkulesaufgabe bewältigt, bauliche Überreste, Dokumente und jene Güter zu konservieren, die den Ermordeten gehört hatten und die die SS nicht mehr wegschaffen oder zerstören konnte.

Erinnerungskultur in Auschwitz

Zufällig war es möglich, Pfarrer Manfred Deselaers, Theologe, Buchautor und Mitarbeiter des katholischen "Zentrums für Dialog und Gebet" in Oświęcim, im Plenum der Studienfahrt zu begrüßen. Deselaers erzählte, wie es dazu kam, dass er seit über 30 Jahren in Auschwitz lebt und was ihn motiviert, in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Bildungs- und Versöhnungsarbeit zu leisten. Der Erinnerungskultur vor Ort verpflichtet ist die Internationale Jugendbegegnungsstätte Oświęcim. Ein Vortrag der Leiterin der Bildungsabteilung der Begegnungsstätte Elżbieta Pasternak machte die Exkursionsteilnehmer mit der Geschichte dieser seit 1996 bestehenden Institution vertraut.

Land und Leute, Geschichte und Gegenwart

Mehrere Programmpunkte ermöglichten, mehr über polnische Geschichte und Gegenwart zu erfahren: Gleich am ersten Tag des Aufenthalts informierte sich die gesamte Gruppe bei einem Stadtrundgang in Oświęcim und einem Besuch des Jüdischen Museums über die Geschichte der weitgehend jüdischen Kleinstadt Oświęcim vor 1945 und die Gegenwart der heutigen Stadt. Die jugendlichen Teilnehmer tauschten sich am dritten Tag der Exkursion in einer zweistündigen Begegnung mit polnischen Jugendlichen aus und hörten etwas über deren Erinnerungsprojekte. Ein eintägiger Aufenthalt in Krakau inklusive einer Stadtführung bot schließlich allen die Gelegenheit, sich in der zweitgrößten Stadt Polens umzuschauen.
Gefördert durch die Europäische Union und den Landkreis Dachau.

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