Biber, der unscheinbare Architekt der Natur, erweist sich als immer wieder wertvoll für die Umwelt. Die Rückkehr des Bibers auch in den Landkreis Dachau ist eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes. Einst durch Jagd und Ausrottung für seine Pelze und heilbringenden Sekrete bedroht, ist der Biber heute wieder ein fester Bestandteil der bayerischen Landschaft. Seine Rolle bei der Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen sowie sein Beitrag zur Artenvielfalt sind von unschätzbarem Wert. Insbesondere in Fließgewässern und Seen stellt der Biber ökologische Gleichgewichte wieder her und belebt alte Lebensräume neu.
Trotz seiner positiven Auswirkungen verursacht der Biber vereinzelt Schäden, wenn er seine Lebensräume verlässt und beispielsweise landwirtschaftliche Flächen vernässt oder Straßen unterhöhlt. Die Untere Naturschutzbehörde im Landkreis Dachau setzt daher auf ein umfangreiches Bibermanagementkonzept, das auf Beratung, Prävention, Entschädigung und gezielte Eingriffe basiert. Mit derzeit sieben ehrenamtlichen Bibermanagern, die für das Landratsamt tätig sind, ist der gesamte Landkreis gut abgedeckt. Sie stehen bereit, um Schäden zu prüfen, Lösungen zu finden und betroffene Personen, Gemeinden und Landwirte zu unterstützen. Von Drainagen über Stauregulierung bis hin zu Zäunen reichen die Maßnahmen, um Konflikte zu entschärfen und eine friedliche Koexistenz zu ermöglichen. Biberführungen für Kindergärten und Grundschulen tragen dazu bei, das Verständnis für die Tiere zu fördern und Vorurteile abzubauen.
Die Präsenz des Bibers birgt jedoch auch Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Sicherheitsprobleme durch Unterhöhlungen von Straßen oder Deichen. Hier arbeiten die Bibermanager eng mit dem Bund Naturschutz, den Behörden und Fachleuten zusammen, um Lösungen zu finden und Gefahren zu minimieren.
Derzeit leben zwischen 600 und 700 Biber im Landkreis Dachau. Dank der vielen Fließgewässer bietet die Region ideale Bedingungen für diese Tiere. Biber sind Pflanzenfresser und ernähren sich auch von heimischer Landwirtschaft, wobei Mais sowohl als Futter als auch als Baumaterial dient. Ihre Dammbauten unterstützen die Renaturierung vieler Naturschutzgebiete. Biber haben keine natürlichen Feinde und sind grundsätzlich friedlich, können jedoch in Stresssituationen aggressiv reagieren.
Nach Revierkämpfen oder wenn Jungtiere Reviere verlassen müssen, können Biber in nicht natürliche Lebensräume vordringen. Bürgerinnen und Bürger, die Biber im Garten oder auch an Straßen antreffen, können sich an die Biberberater wenden.
Alle Informationen sind unter https://www.landratsamt-dachau.de/abfall-naturschutz-umwelt/naturschutz/biber/ zu finden.