Wie alles begann | Kurier Dachau

Wie alles begann

Eine historische Aufnahme der Gemeinde Erdweg mit dem neuen Bahnhof nach 1913. (Foto: Sammlung Witschel)
Eine historische Aufnahme der Gemeinde Erdweg mit dem neuen Bahnhof nach 1913. (Foto: Sammlung Witschel)
Eine historische Aufnahme der Gemeinde Erdweg mit dem neuen Bahnhof nach 1913. (Foto: Sammlung Witschel)
Eine historische Aufnahme der Gemeinde Erdweg mit dem neuen Bahnhof nach 1913. (Foto: Sammlung Witschel)
Eine historische Aufnahme der Gemeinde Erdweg mit dem neuen Bahnhof nach 1913. (Foto: Sammlung Witschel)

Im März 1970 informierte der damalige bayerische Staatsminister des Innern, Dr. Bruno Merk, alle Verantwortlichen in den Gemeinden, Landkreisen und Bezirken, dass die Bayerische Staatsregierung den Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung dem Parlament zur Beratung vorgelegt hat. Zukünftig sollen

• durch leistungsfähige Gemeinden alle Bürger des Landes gleiche Chancen haben,
• diese Gemeinden eine mit hauptamtlichem Personal ausgestattete Verwaltung unterhalten können,
• die Bürgermeister von den alltäglichen Verwaltungsgeschäften entlastet werden, damit die eigentlichen Aufgaben – Leitung, Planung und Entwicklung der Gemeinde – erfüllt werden können.

Dies sei notwendig, da sich die Lebensbereiche der Bürger über die alten Gemeindegrenzen hinaus ausgedehnt, die Aufgaben der Gemeinden sich in den letzten Jahren vervielfacht haben und der Leistungsanspruch der ländlichen Bevölkerung erheblich gewachsen ist. Zur Umsetzung dieser Pläne soll freiwilliges Zusammengehen beziehungsweise ein Zusammenschluss von Gemeinden Vorrang haben. Im April 1970 haben die Landratsämter Dachau und Aichach die Gemeinden hiervon unterrichtet.

Der Pfarrverband Erdweg lud zum 23. Juni 1971 Bürgermeister und Gemeinderäte der sieben Gemeinden zu einem Diskussionsabend der Jugend ein. Thema war: „Sollen wir die Zukunft unserer Gemeinden dem Zufall überlassen? Was planen die Gemeinden?“ Auch alle Jugendlichen erhielten zu diesem Abend eine Einladung. Am 4. Juli 1971 trafen sich die Gemeindevertreter von Großberghofen und Kleinberghofen. Es wurde vereinbart, den Ort Erdweg als Zentrum (Schule, Kirche und Gemeinde) zu sichern und sich zu den Wahlen 1972 zusammenzuschließen. Als Alternative könnte als Übergang bis zum Zusammenschluss der Gemeinden eine Verwaltungsgemeinschaft errichtet werden. Bis zum 30. Juli 1971 wurde dieses Gremium um jeweils eine weitere Gemeinde, beginnend mit Eisenhofen, dann Unterweikertshofen, Welshofen, Hirtlbach und abschließend mit Arnbach erweitert. Bei sechs Treffen innerhalb eines Monats diskutierte man intensiv. Die Protokolle dieser Treffen wurden am 4. August 1971 dem Landratsamt Dachau zur Kenntnis gebracht.

Am 27. Februar 1972 stimmten in den bisherigen Gemeinden die Wahlberechtigten der fünf Gemeinden Eisenhofen, Großberghofen, Kleinberghofen, Unterweikertshofen und Welshofen über den Zusammenschluss und den künftigen Gemeindenamen ab. Zu diesen gehörten zu diesem Zeitpunkt auch die zwölf Gemeindeteile Altstetten, Bogenried, Brand, Erdweg, Guggenberg, Happach, Hof, Langengern, Oberhandenzhofen, Petersberg, Schluttenberg und Walkertshofen. Die neue Großgemeinde Erdweg war damit rechtlich zum 1. Juli 1972 gegründet.

(Quelle: Auszug aus der aktuellen Chronik der Gemeinde Erdweg.
Die Chronik der Gemeinde Erdweg ist für 69 Euro im Bürgerbüro des Rathauses der Gemeinde Erdweg erhältlich. In diesem Jahr noch zum Gemeinde-Jubiläumspreis von 50 Euro).

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