Im Jahr 2022 wurden im Landkreis Dachau 4.353 Straftaten polizeilich registriert (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr 2021 einem Anstieg um 3,9 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Corona Pandemie ist allerdings ein Rückgang um 6,7 Prozent zu verzeichnen. Die Kriminalitätsbelastung betrug damit 2.800 Straftaten pro 100.000 Einwohner, der Vergleichswert für Gesamt-Bayern beträgt hier 4.698 Delikte.
Die Aufklärungsquote für das Jahr 2022 beträgt 64,1 Prozent und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent-Punkte zurück. Bei Betrachtung der letzten zehn Jahre liegt die Zahl der Straftaten 2022 erneut unter dem Durchschnittswert von 4.876 Fällen.
Den größten Anteil an den erfassten Straftaten nehmen mit 25 Prozent Diebstahlsdelikte ein. Bei 16 Prozent der Straftaten handelt es sich um Vermögens- und Fälschungsdelikte. Körperverletzungsdelikte sind mit einem Anteil von 13 Prozent aller Straftaten vertreten. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nehmen einen Anteil von 4,7 Prozent aller erfassten Delikte ein.
Im Einzelnen wurden unter anderem 577 Körperverletzungen registriert (19 Prozent mehr als im Jahr 2021), 206 Sexualdelikte (plus 59,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), 1.069 Diebstähle (plus 10,4 Prozent), 565 Sachbeschädigungen (plus 17,2 Prozent), 256 Rauschgiftdelikte (minus 21,5 Prozent), 187 Ladendiebstähle (plus 18,4 Prozent), 227 Fahrraddiebstähle (minus 1,7 Prozent). Die Zahl der registrierten Wohnungseinbruch-Diebstähle ist mit 43 Fällen im Vergleich zum Vorjahr um 22,9 Prozent angestiegen.
Im Phänomen-Bereich Häusliche Gewalt wurden mit 115 Fällen um 22 Prozent weniger als im Vorjahr (148) registriert.
Die Zunahme bei den erfassten Sexualdelikten ist zum größten Teil auf Fälle von strafbarem Umgang mit pornografischen Abbildungen zurückzuführen, hier kam es mit 134 Fällen zu einem Anstieg um 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Tötungsdelikt wurde im Jahr 2022 nicht registriert.
Ohne Berücksichtigung ausländerrechtlicher Delikte beträgt der Ausländer-Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen 40,7 Prozent (39,7 Prozent im Vorjahr). Zuwanderer, das heißt Asylbewerber beziehungsweise Personen mit Flüchtlingsstatus und illegal aufhältige Personen, sind mit einem Anteil von 9,7 Prozent aller Tatverdächtigen (9,6 Prozent im Vorjahr) vertreten.
Der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden (Personen unter 21 Jahre) an den ermittelten Tatverdächtigen liegt bei 19,1 Prozent (minus 1,6 Prozent-Punkte).
Bei Betrachtung der einzelnen Gemeinden des Landkreises wurden im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Straftaten in Bergkirchen mit 43 Delikten - jeweils pro 1.000 Einwohner - registriert, in Dachau 40 Delikte; die geringste Belastung weist mit zehn Delikten Hilgertshausen-Tandern auf. Die Vergleichswerte der übrigen Gemeinden betragen: Altomünster 15 Delikte; Erdweg 19; Haimhausen 19; Hebertshausen 24; Karlsfeld 29; Markt Indersdorf 23; Odelzhausen 29; Petershausen 25; Pfaffenhofen a.d. Glonn 15; Röhrmoos 19; Schwabhausen 13; Sulzemoos 21; Vierkirchen 13; Weichs 13.