Die März-Sitzung des Landkreisseniorenbeirats am Dienstag, den 14. März, stand ganz im Zeichen des Klimawandels und den notwendigen Anpassungsmaßnahmen an klimabedingte Gesundheitsfolgen.
Der Sommer im Landkreis zeigt immer wieder: heiße Tage sind keine Seltenheit mehr – vielmehr sprechen wir nun von wochenlangen Hitzeperioden. Dies stellt auch Bürgerinnen und Bürger vor vielfältige Herausforderungen und gerade ältere Menschen sind hiervon besonders betroffen.
Der Landkreisseniorenbeirat hatte deswegen Christina Ritter vom Gesundheitsamt des Landratsamtes Dachau als Referentin einladen. Sie hatte im vergangenen Jahr in Kooperation mit der GesundheitsregionPlus das Projekt „Hitze und Gesundheit: Anpassungsmaßnahmen an klimabedingte Gesundheitsfolgen“ angestoßen. (Mehr unter www.landratsamt-dachau.de/aktuelles/pressemitteilungen/landkreis-dachau-bereitet-massnahmenpaket-fuer-kommende-hitzeperioden-vor-23092022/)
Wichtig ist neben dem Klimaschutz auch auf kommunaler Ebene Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels zu erarbeiten und umzusetzen. Denn für die Maßnahmen zur Bewältigung der unvermeidbaren Folgen des Klimawandels (Klimaanpassung) gibt es bundes-und landesweit nämlich keinen einheitlichen Aktionsplan. Bisher ist diese wichtige Thematik als freiwillige Aufgabe der Kommunen gedacht. Im Landkreis Dachau hat sich -als eines der ersten in Oberbayern- das Gesundheitsamt des Landratsamtes dieser wichtigen Thematik bereits angenommen.
Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeit für Extremwetterlagen im Landkreis zu sensibilisieren sowie Kommunikationsstrukturen zu schaffen und Informationen bereit zu stellen. Das Projekt will neben der langfristigen Planung, auch kurzfristige und präventive Maßnahmen im Frühjahr und Sommer in den Blick nehmen, zum Beispiel mit Aufmerksamkeitskampagnen, Übersicht über Kühle Orte, Infoabende, Streuung von Informationen über das vorhandene bürgerschaftliche Engagement sowie das Aufzeigen von Kommunikationsketten. Wichtig dabei ist laut Ritter auch, dass die Maßnahmen des Projekts nicht im Kontrast zum Umweltschutz stehen. Zielgruppe sind besonders vulnerable Gruppen wie, Senioren, die nicht stationär versorgt sind, Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder unter drei Jahren sowie die Allgemeinbevölkerung.
Der Landkreisseniorenbeirat begrüßte das engagierte Projekt von Christina Ritter und sicherte seine volle Unterstützung zu. Denn, da waren sich alle Anwesenden sicher, der demografische Wandel wird die Folgen des Klimawandels noch zusätzlich verstärken. Senioren sind besonders durch die Folgen des Klimawandels betroffen, durch gesundheitliche Einschränkungen, Sanierungsbedarf in alten Wohnungen und Häusern oder technische Zugangshürden. Besonders wichtig wäre es laut LKSB auch, nicht erst kurz vor dem Starkwetter über die Frühwarnsysteme zu warnen, sondern vielleicht schon mehrere Tage bis eine Woche vorher. Gerade ältere Menschen bedürfen einer längeren Vorbereitungszeit, um unwichtige Termine abzusagen oder die nötigen Wasservorräte einkaufen zu können.
In diesem Zusammenhang besonders wichtig ist das Thema Einsamkeit. Denn gerade ältere Bürger sind hiervon vermehrt betroffen. Zunehmende Angst und Sorge vor gesundheitlichen Einschränkungen bedingt durch Hitzeereignisse, könnten der Vereinsamung im Alter noch Vorschub leisten, so die Vertreter des Landkreisseniorenbeirats zur schwierigen Situation. Wichtig sei es, so Ritter, bestehende soziale Organisationen zu schulen und für die schwierige Thematik zu sensibilisieren. Ebenso sei es wichtig, und da war sich der LKSB einig, die Bürgerinnen und Bürger selbst zu sensibilisieren und Barrieren in den Köpfen abzubauen, der Vereinsamung entgegenzuwirken und Hilfsangebote anzunehmen.