Kürzlich konnte das älteste Dachauer Skirennen, der Goldenen Ski der Stadt Dachau, im Rahmen des Landkreis-Cups am „Sonnenbichl“ in Bad Wiessee ausgetragen werden. Die Rennstrecke am Tegernsee ist eine der traditionsreichsten in den bayerischen Ski-Bergen, an dem FiS-Rennen, Europacups und Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden. Die besondere Herausforderung des Goldenen Ski ist in der Kombination aus Riesenslalom und Slalom begründet. Die Rennläufer müssen zum zweiten, dem Slalom-Durchgang, schnell die Technik antizipieren. Dies ist herausfordernd, zumal der Slalom nicht so häufig trainiert wird.
Unter der Regie des Ski-Club Dachau konnten die Streckenchefs des Ski-Club Dachau, Werner Polt und Daniela Fuchs, zusammen mit den fleißigen Helfern des SCD, wieder faire und für alle gut zu bewältigenden Läufe in den anspruchsvollen „Sonnenbichl“ stecken. Für die 88 gemeldeten RennfahrerInnen waren, trotz bedeckten Himmels, ausgezeichnete Pistenbedingungen gegeben.
Der erste Durchgang, als Riesenslalom ausgeflaggt, konnten Clara Baltes bei den Damen und David Baltes bei den Herren, beide U18-Rennläufer des GSC Dachau, die Carving-Schwünge am besten setzen und so den Kurs am schnellsten absolvieren. Beide gingen mit beachtlichem Vorsprung in den entscheidenden zweiten Durchgang, jetzt als Slalom gesteckt. Allzu oft hat der fordernde Slalomdurchgang die Karten neu gemischt. Wie schnell die Siegerpläne durchkreuzt sein können, zeigte sich auch diesmal. Eine gebrochene Torstange brachte David Baltes etwas aus dem Rhythmus. Vermutlich infolgedessen, kam er wenige Tore vor dem Ziel ins Straucheln und kam zu Sturz.
Leider konnte das Rennen nicht schnell genug gestoppt werden, so dass die nachfolgenden Läufer durch die fehlende Torstange irritiert wurden. Die Rennjury entschied, dass diejenigen Läufer, die nach dem Tor-Defekt behindert wurden, den Lauf wiederholen können. Auch David Baltes durfte noch einmal starten, da die Jury davon ausging, dass auch er ein Opfer der Behinderung war. Erst nach Rennende konnte die Situation nach Rücksprache mit den Streckenposten geklärt werden. Die Jury entschied nun, dass sein Sturz gewertet wird und er damit ausgeschieden ist. Damit war der Weg frei für Philipp Schmid vom SC Odelzhausen. Er konnte sich mit Tagesbestzeit den Gewinn des Goldenen Skis sichern.
Der Gesamtsieg von Clara Baltes vom GSC Dachau bei den Damen war hingegen ungefährdet. Mit zwei souveränen Läufen, mit Bestzeiten in beiden Durchgängen, gewinnt sie den Goldenen Ski. Achtungserfolge konnte der SC-Dachau verzeichnen. Emma Fuchs wurde Zweite in ihrer Altersklasse. Felix Havermann konnte sich bei seinem, wohlgemerkt ersten Skirennen überhaupt, in seiner Startklasse den vierten Platz sichern.
Manfred Reiter, 1. Vorsitzender des SC-Dachau und Günter Dietz, Sportreferent der Stadt Dachau übernahmen die Siegerehrung. Beide bedankte sich bei allen Helfern des SCD für die reibungslose und professionelle Durchführung des Rennens und bei allen Rennfahrern der teilnehmenden Skiclubs für die engagierte Teilnahme.
Der Goldene Ski der Stadt Dachau wird seit 1954 vom Ski-Club Dachau ausgetragen. Es ist das älteste und am längsten ausgetragene Skirennen im Dachauer Landkreis. Im Januar 1954 initiierten die Dachauer Sportvereine, Ski-Club Dachau, Naturfreunde, die Sektion Oberland und Schwimmverein, ein gemeinsames Skirennen. Man einigte sich auf den Namen „Goldener Ski der Stadt Dachau“. Die Verantwortung für die Durchführung des Rennens übernahm der Ski-Club Dachau. Austragungsort war der „Lahnerkopf“ in der Nähe der Moni Alm bei Enterrottach in den Tegernseer Bergen.