„Dachauer Obstperlen“ gesucht! | Kurier Dachau

Veröffentlicht am 17.08.2023 14:52

„Dachauer Obstperlen“ gesucht!

Siegfried Lex und Beate Wild, die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dachau mit Michael Hainz, Leiter des pomologischen Arbeitskreises im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau bei der Schatzsuche (Foto: LA Dachau / Silke Fendt )
Siegfried Lex und Beate Wild, die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dachau mit Michael Hainz, Leiter des pomologischen Arbeitskreises im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau bei der Schatzsuche (Foto: LA Dachau / Silke Fendt )
Siegfried Lex und Beate Wild, die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dachau mit Michael Hainz, Leiter des pomologischen Arbeitskreises im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau bei der Schatzsuche (Foto: LA Dachau / Silke Fendt )
Siegfried Lex und Beate Wild, die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dachau mit Michael Hainz, Leiter des pomologischen Arbeitskreises im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau bei der Schatzsuche (Foto: LA Dachau / Silke Fendt )
Siegfried Lex und Beate Wild, die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dachau mit Michael Hainz, Leiter des pomologischen Arbeitskreises im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Landkreis Dachau bei der Schatzsuche (Foto: LA Dachau / Silke Fendt )

Auch 2023 werden wieder alte Obstbäume gesucht! Das Ziel ist es Obstproben zu sammeln, zu bestimmen und dann zu erhalten. Im vergangenen Jahr wurden bereits über 400 Sortenproben bei der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Dachau gesammelt. Doch die Suche geht weiter. Auch in diesem Jahr können wieder Proben abgegeben werden.

Gesucht werden Apfel- oder Birnenbäume im Alter von 60 Jahren oder mehr. Die Obstsorten werden in der Unteren Naturschutzbehörde von Fachleuten kostenlos bestimmt. Benötigt wird dafür eine Apfel- oder Birnenprobe von fünf bis sieben gesunden Früchten mit Stiel, ungewaschen. Die Früchte kommen in eine Papiertüte mit Angabe der Kontaktdaten des Besitzers.

Projektstart am 17. August

Ab dem 17. August können jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr die Proben im Landratsamt Dachau im Zimmer 121/122 abgegeben werden. Auch die örtlichen Gartenbauvereine sind Abgabestellen.

Der „Streuobstpakt Bayern”

Der Landkreis Dachau bittet die Landkreisbewohner um Mithilfe. Im Zuge des „Streuobstpaktes Bayern“ erhielt die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim vom bayerischen Landwirtschafts- und Umweltministerium den Auftrag, alte Obstsorten zu sichten, zu bestimmen und auf Klimatauglichkeit und Verwertbarkeit zu erforschen. Als eines von vier Leuchtturmprojekten in Bayern erhielt der Landkreis Dachau den Zuschlag. Gemeinsam mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, dem Kreisverband für Gartenbau und Landespflege und dem Landschaftspflegeverband Dachau beginnen diesen Herbst die Arbeiten.

Die Aufgabenstellung des Projektes: Es gibt nur noch sehr wenige Exemplare von Obstbäumen, die aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende (vor 1950) bis in unsere Zeit überlebt haben. Das hat viele Ursachen unter anderem auch, dass Apfelbäume meist nicht viel älter als 70 oder 80 Jahre werden. Häufig wissen die heutigen Besitzer auch nicht mehr viel mit den Früchten anzufangen, denn sie sind sauer oder klein. Das liegt häufig daran, dass die Früchte nicht für den sofortigen Verzehr genutzt wurden, sondern für den Winter eingemacht, zu Saft verarbeitet, getrocknet oder als Brände destilliert wurden. Dann ist vielleicht der saure Apfel, den niemand essen mag, ein optimaler Apfel zum Backen, für Saft oder Most. Besonders bei Birnen sind alte Sorten dafür bekannt, dass sie nur ein paar Tage halten und dann mehlig werden. Das können die besten Birnen für Moste und Brände sein. Und das gilt es nun herauszufinden und wieder neu zu beleben.

Um zu retten, was noch zu retten ist, gilt es jetzt auf die Suche zu gehen, alte Sorten zu finden und zu bewahren. Eine wichtige Erkenntnis aus anderen ähnlichen Projekten ist es, dass damit nicht nur die Vielfalt der lokalen Kultur erhalten wird, sondern auch den Einblick, dass es vieles bereits gibt. Diese genetische Vielfalt soll nun in speziellen Gärten nachgezüchtet und für die Zukunft erhalten werden.

Obstspezialisten vor Ort

Durch Obstspezialisten werden die Äpfel und Birnen bestimmt und die Eigentümer bekommen die Sortennamen mitgeteilt. Werden dabei seltene Obstsorten gefunden, werden zeitlich passend Reiser geschnitten und die Bäume in zwei Erhaltungsgärten im Landkreis gepflanzt.

Für Rückfragen stehen folgende Personen gerne zur Verfügung:

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