In der zweiten Sitzung des Jugendkreistages in dieser Wahlperiode am Freitag, den 14. März, konnte das Gremium bereits erste Ergebnisse präsentieren: Das Thema der Hygieneartikel an Schulen, welches bereits in der ersten Sitzung behandelt wurde, befindet sich bereits in der Umsetzung. Das von Landrat Stefan Löwl unterstützte Projekt ergab in einer vorangegangenen Umfrage im Jugendkreistag eine Zustimmung von 97 Prozent und zeigt einen dringenden Handlungsbedarf. Die Verwaltung hat schnell gehandelt und wird im Rahmen eines Pilotprojekts für alle Landkreisschulen einen Spender für Hygieneartikel zur Verfügung stellen. Ob und gegebenenfalls wo dieser Spender installiert wird, soll die Schulfamilie entscheiden. Nach einer Testphase berät der Jugendkreistag dann erneut, ob zusätzliche Spender installiert werden sollen. Für die Grund- und Mittelschulen im Landkreis sind die Gemeinden zuständige Sachaufwandsträger; der Jugendkreistag kann hier – ebenso wie für die privaten und kirchlichen Schulen - lediglich Empfehlungen aussprechen.
In vier Fachausschüssen hat sich der Jugendkreistag auf weitere wichtige Themen fokussiert. Unter den Oberbegriffen Kunst-Kultur-Freizeit, Demokratieförderung-Inklusion-Integration, Nachhaltigkeit und Mobilität-Digitalisierung haben sich interessierte Jugendkreistagsmitglieder zusammengefunden und erarbeiten nun einzelne Standpunkte, Aktionen und Maßnahmen. Der Ausschuss für Nachhaltigkeit thematisiert unter anderem die Ernährungsangebote an den Schulen sowie Ernährungsgewohnheiten. Geplant sind hier Aktionen, um Jugendlichen vegetarische oder vegane Gerichte schmackhaft zu machen.
Die Arbeitsgruppe „Inklusion, Integration & Demokratieförderung“ stellte für ihre Projektidee „Bildungstag für ALLE - diskriminierungssensibler Landkreis” einen Antrag auf Förderung in Höhe von 800 Euro. Mit den Geldern möchte die Gruppe Workshops an Schulen organisieren.
Der Jugendkreistag diskutierte auch verschiedene Anträge für den Jugendfond 2023 und beschloss Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 10.500 Euro: Mit 1.000 Euro wird beispielsweise das Projekt PoliTisch finanziert. Die Initiative PoliTisch ist aus dem Dachauer Jugendrat in Zusammenarbeit mit dem „Dachauer Schüler:innen-Büro” entstanden und widmet sich der Aufgabe des überparteilichen politischen Austausches von Jugendlichen. Weitere Infos dazu unter: www.schule-der-demokratie.eu/de/mach-mit/politisch-0.
Mit dem Demokratie-Mobil (Fördersumme: 2.500 Euro) möchten die Jugendkreisräte das Thema Demokratie zu den Schülerinnen und Schülern bringen. Mit dem Mobil werden demokratische Themen sowie unser politisches System interaktiv und spielerisch vermittelt.
Auch der Jugendrat Dachau wird mit 2.000 Euro aus dem Jugendfonds gefördert. Der Jugendrat vertritt die Interessen von Jugendlichen in der Stadt Dachau und berät den Stadtrat in allen Angelegenheiten, welche die Jugend betreffen. Zusätzlich hat er dort ein Antrags- und Anhörungsrecht.
Mit einer Förderung von 2.000 Euro soll das „Dachauer Schüler:innen-Büro” unterstützt werden. Seine Aufgaben sind unter anderem die Intensivierung des Austauschs und der Vernetzung der SMVen im Landkreis sowie die Weiterbildung der Schülerinnen und Schüler und deren Vertretung in der Öffentlichkeit.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt ging es um die Landkreispartnerschaft zwischen dem Landkreis Dachau und dem polnischen Landkreis Oświęcim/Auschwitz. Im September ist eine Bildungsfahrt in den Partnerlandkreis geplant. Diese dient der Vertiefung der Beziehung und dem Kennenlernen beider Landkreise seitens der teilnehmenden Jugendlichen. Erst Ende Januar begleiteten zwei Jugendkreisräte die Delegation des Landkreises Dachau in den Partnerlandkreis. Gemeinsam nahmen sie an den Feierlichkeiten anlässlich des 78. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau teil und lernten auch die dortigen Akteure kennen. Die beiden Jugendlichen berichteten den Jugendkreisräten von ihren bewegenden Erlebnissen und warben für Bildungsfahrten in den Partnerlandkreis. Dr. Bernadetta Czech-Sailer aus dem Büro des Landrats rundete den Bericht mit einer Präsentation über die Landkreispartnerschaft ab.
Der Jugendkreistag unter der Leitung von Landrat Stefan Löwl besteht aktuell aus 65 (von maximal 70 möglichen) Jugendkreisräten. Das Gremium wird durch Wahlen und Entsendung von weiterführenden Schulen sowie aus Jugendorganisationen bestimmt.