Schießende Nervenschmerzen, unerträgliches Jucken und ein oft gürtelförmiger Hautausschlag mit Bläschenbildung: Gürtelrose ist eine Erkrankung, die Betroffene wochenlang aus der Bahn werfen kann. Denn eine Gürtelrose tritt meist dann auf, wenn unser Immunsystem ohnehin schon stark gefordert oder geschwächt ist, etwa durch chronische Vorerkrankungen, eine heftige akute Infektion oder Stress.
Im Vorfeld der Erkrankung treten meist unspezifische Beschwerden auf wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Auch leichtes Fieber ist möglich und ein Kribbeln unter der Haut. Nach zwei bis drei Tagen zeigen sich dann die typischen Symptome: Es treten brennende, stechende Schmerzen im betroffenen Bereich auf, auch Empfindungsstörungen sind möglich. Die Haut rötet sich und bildet kleine Knötchen, aus denen sich innerhalb von Stunden Bläschen entwickeln, die meist jucken. Diese Beschwerden halten bis zu fünf Tagen an. Dann platzen die Bläschen und trocknen aus, und es dauert etwa zwei bis zehn Tage, bis sich gelbliche Krusten bilden.
„Je schneller eine Gürtelrose erkannt und behandelt wird, desto größer ist die Chance, dass sie rasch und folgenlos abheilt. Zögern Sie deshalb nicht, schon mit ersten Anzeichen umgehend einen Arzt aufzusuchen. Am Wochenende sollten Sie in die Notaufnahme Ihres Krankenhauses gehen oder sich an eine Notfallpraxis wenden”, sagt Dr. med. Ulf Riker, Facharzt für Innere Medizin und Homöopath aus München.
Werden antivirale Arzneimittel, sogenannte Virustatika, innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags eingenommen, können sie die Heilung beschleunigen und die Dauer der Schmerzen verkürzen. „Ganz wichtig ist es, die verordneten Arzneimittel konsequent einzunehmen, um eine sogenannte Post-Zoster-Neuralgie zu verhindern. Denn die ist für die Betroffenen oft das Schlimmste: Unbehandelt können die typischen Schmerzen, die durch die Nervenschädigung entstehen, wochenlang anhalten − auch wenn der Hautauschlag längst abgeheilt ist”, mahnt Dr. Riker.
Bei den meisten Erkrankten klingt die Gürtelrose innerhalb von zwei bis vier Wochen ab. Manchmal verändert sich in den betroffenen Hautarealen die Pigmentierung, das heißt die Haut wirkt dort entweder blasser oder dunkler. Bei etwa 20 Prozent aller Fälle kommt es zu Komplikationen: vor allem bei immungeschwächten Personen oder wenn eine Behandlung erst spät einsetzt. Dr. Riker: „Besonders heikel ist es, wenn die Gürtelrose im Kopf und Gesicht auftritt. Hier ist eine engmaschige ärztliche Betreuung unerlässlich, sonst beeinträchtigt die Erkrankung im schlimmsten Fall das Hör- oder Sehvermögen dauerhaft.“