Die überwiegende Mehrheit der sexuell aktiven jungen Menschen in Deutschland verhütet und nutzt vorwiegend Kondome und die Pille. Sicherheit und Zuverlässigkeit des Verhütungsmittels stehen dabei an erster Stelle, auch wenn viele der Befragten der hormonellen Verhütung kritisch gegenüberstehen. Das zeigt die Fokusauswertung Jugend der repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Verhütungsverhalten in Deutschland im Jahr 2024, für die erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren befragt wurden.
Neun von zehn jungen Menschen (87 %) im Alter zwischen 16 und 25 Jahren verwenden Verhütungsmittel. Dabei ist das Kondom mit 67 Prozent das Verhütungsmittel Nummer eins. Die Pille wird von nicht ganz der Hälfte der Befragten verwendet (46 %).
„Das Kondom ist bei jungen Menschen aktuell das beliebteste Verhütungsmittel”, fasst Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA, zusammen. „Es schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen und ungeplanten Schwangerschaften. Besonders erfreulich ist, dass sich nahezu alle 16- bis 25-jährigen Befragten sehr gut oder gut über das von ihnen verwendete Verhütungsmittel informiert fühlen. Das zeigt, wie wichtig gute Aufklärung und Prävention in diesem Bereich sind.“
Junge Menschen fühlen sich gut informiert: Fast alle der 16- bis 25-jährigen Befragten halten sich für „sehr gut“ oder „gut“ über das von ihnen verwendete Verhütungsmittel informiert (93 %). Während für 51 Prozent der jungen Männer als Informationsquelle vor allem das Internet entscheidend ist, setzen 71 Prozent der jungen Frauen hauptsächlich auf die Empfehlung der Gynäkologin bzw. des Gynäkologen. Für 43 Prozent der Frauen ist das Internet ebenfalls relevant.