Jetzt wird kontrolliert! | Kurier Dachau

Jetzt wird kontrolliert!

Die Abfallberaterinnen Barbara Mühlbauer-Talbi und Antje Burger mit Landrat Stefan Löwl vor dem neuen Logo der Biomüll-Kampagne. (Foto: Landratsamt Dachau)
Die Abfallberaterinnen Barbara Mühlbauer-Talbi und Antje Burger mit Landrat Stefan Löwl vor dem neuen Logo der Biomüll-Kampagne. (Foto: Landratsamt Dachau)
Die Abfallberaterinnen Barbara Mühlbauer-Talbi und Antje Burger mit Landrat Stefan Löwl vor dem neuen Logo der Biomüll-Kampagne. (Foto: Landratsamt Dachau)
Die Abfallberaterinnen Barbara Mühlbauer-Talbi und Antje Burger mit Landrat Stefan Löwl vor dem neuen Logo der Biomüll-Kampagne. (Foto: Landratsamt Dachau)
Die Abfallberaterinnen Barbara Mühlbauer-Talbi und Antje Burger mit Landrat Stefan Löwl vor dem neuen Logo der Biomüll-Kampagne. (Foto: Landratsamt Dachau)

Praktisch sind sie, die kompostierbaren Biokunststofftüten aus dem Handel. Leider zeigt sich erneut, dass „praktisch“ nicht immer auch „gut“ ist. Im Landkreis Dachau ist Plastik im Biomüll zu einer großen Herausforderung geworden. Mit der großangelegten Kampagne „Kein Plastik in die Biotonne“ werden Bürgerinnen und Bürger nun aufgeklärt, denn Plastik in der brauen Tonne hat ab sofort Folgen. Ab 7. Juli werden die Tonnen kontrolliert. Nach einer einmaligen Verwarnung wird die Biotonne, in der Plastik zu sehen ist, dann nicht mehr geleert.

In 2021 waren gut zehn Prozent Störstoffe in der Biotonne, die im Verarbeitungsprozess aussortiert werden mussten. Denn der im Landkreis entsorgte Biomüll wird zu Kompost verarbeitet, welcher als organischer Dünger auf heimischen Feldern wiedereingesetzt wird. Bei der Vergärung zu Dünger produziert der Biomüll sogar Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird. Wer den Biomüll richtig trennt und entsorgt, leistet damit einen großen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Störstofffreier Biomüll trägt dazu bei, die Belastung der Böden mit Mikroplastik zu reduzieren.

Grund für den hohen Störstoffanteil im Biomüll ist die oft achtlose Entsorgung von Restmüll über die Biotonne, die Entsorgung von noch verpackten Lebensmitteln und die Verwendung von Plastiktüten und / oder kompostierbaren Biokunststofftüten bei der Biomüllsammlung. Hier setzt die Dachauer Abfallberatung des Landkreises nun an!

Mit der Kampagne „Kein Plastik in die Biotonne“ und der Eule als Erkennungsmotiv wird zunächst auf die Problematik aufmerksam gemacht. In den vergangenen Wochen wurde die Kampagne bereits breitflächig bei den Recyclinghöfen, Hausverwaltungen, Schulen und den Gemeinden vorgestellt. Nun geht es in die nächste Phase. Mit Plakaten, auf Fahrzeugen, Einwurfsendungen und Anzeigen werden alle Bürger immer wieder daran erinnert, dass Plastik in der Biotonne nichts verloren hat. Aufgrund verschärfter rechtlicher Vorschriften muss der Kunststoffgehalt in der Biotonne reduziert werden. Plastiktüten, aber auch kompostierbare Biokunststofftüten sind in der Biotonne im Landkreis Dachau nicht zugelassen. Für die Sammlung von Biomüll können Papiertüten (im Handel erhältlich) oder Zeitungspapier verwendet werden. Das Material darf auch lose eingeworfen werden. Wer in einer Wohnanlage wohnt, sollte sich diesbezüglich bei der Hausverwaltung erkundigen.

Ab Juli finden dann auch die ersten Kontrollen statt. Im Zeitraum von einigen Wochen werden Haushalte mit Plastik / Biokunststofftüten oder anderen Störstoffen in der Biotonne mit einer gelben Karte verwarnt. Ist die Biotonne dann erneut fehl befüllt, erhält die Tonne eine rote Karte und bleibt stehen. Die Kontrollen werden sukzessive auf das gesamte Landkreisgebiet ausgeweitet und finden am Ende in der Stadt Dachau sowie allen anderen Landkreisgemeinden statt.

„Die Biotonne ist kein Ort für Plastik. Eigentlich sollte das ohnehin jedem klar sein,“ appelliert Landrat Stefan Löwl an die Verantwortung jedes Einzelnen für die korrekte und umweltgerechte Entsorgung des Biomülls: „Die Realität zeigt jedoch, dass immer wieder Plastik in der Biotonne zu finden ist. Der Kunststoff und auch die vermeintlich kompostierbaren Bio-Kunststofftüten verrotten eben nicht vollständig und machen uns im Landkreis massive Probleme. In Form von Mikroplastik landen sie im Kompost, dann auf unsere Felder und letztendlich auch in unserer Nahrung. Grund genug dabei zu sein.“

Bleibt die Tonne stehen, so gibt es folgende Möglichkeiten:

1. Fremdstoffe werden aussortiert und die Biotonne wird bei der nächsten Biotonnentour geleert.

2. Eine kostenpflichtige Sonderleerung: Die Adressen der Fachfirmen, die das durchführen ist auf der Homepage der Abfallwirtschaft unter www.landratsamt-Dachau.de/Biotonne zu finden

3. Der Biotonneninhalt wird in einen offiziellen Restmüllsack umgefüllt. Dieser wird bei der nächsten Restmüll-Leerung von der Müllabfuhr mitgenommen. Der offizielle 70 Liter-Müllsack ist für 2,50 Euro pro Stück bei der Kommunalen Abfallwirtschaft, bei einigen Gemeinden und bei den Recyclinghöfen erhältlich.

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