Gewinnerin der Klimaerwärmung | Kurier Dachau

Gewinnerin der Klimaerwärmung

Während die Feuerlibellen-Männchen farblich ihrem Namen alle Ehre machen, sind die Weibchen eher unauffällig ockerfarben bis hellbraun. (Foto: Sebastian Böhm)
Während die Feuerlibellen-Männchen farblich ihrem Namen alle Ehre machen, sind die Weibchen eher unauffällig ockerfarben bis hellbraun. (Foto: Sebastian Böhm)
Während die Feuerlibellen-Männchen farblich ihrem Namen alle Ehre machen, sind die Weibchen eher unauffällig ockerfarben bis hellbraun. (Foto: Sebastian Böhm)
Während die Feuerlibellen-Männchen farblich ihrem Namen alle Ehre machen, sind die Weibchen eher unauffällig ockerfarben bis hellbraun. (Foto: Sebastian Böhm)
Während die Feuerlibellen-Männchen farblich ihrem Namen alle Ehre machen, sind die Weibchen eher unauffällig ockerfarben bis hellbraun. (Foto: Sebastian Böhm)

Die Feuerlibelle ist eine Libellenart, die aufgrund der feuerroten Färbung leicht erkennbar ist. Aufgrund der Klimaerwärmung breitet sie sich aus dem Mittelmeerraum in den Norden immer weiter aus. Die Larven finden in den sonnigen Altwassern des Natura 2000-Gebiet-Ampertal ein Zuhause. Nachdem die Libellenlarve nach ein bis zwei Jahren schlüpft, jagt sie über die artenreichen Wiesen entlang der Amper nach Insekten.

Libellen sind oft schwer zu unterscheiden, vor allem wenn sie akrobatisch in der Luft umherfliegen. Die Feuerlibelle erkennt man hingegen einfach: Zumindest die Männchen der Großlibelle sind, wie ihr Name bereits verrät, feuerrot. Die Intensität der Färbung hängt von der Umgebungstemperatur ab, bei mehr Sonneneinstrahlung sind sie heller, bei weniger dunkler. Die Weibchen hingegen sind ockerfarben bis hellbraun. Die Libelle hat eine Gesamtlänge von 36 bis 45 Millimeter und eine Flügelspannweite von 65 bis 70 Millimeter. Sie ist eine typische Art des Mittelmeerraums die aus Südafrika stammt und sich in den letzten Jahren aufgrund der Klimaerwärmung immer weiter Richtung Norden ausbreitet. Sie gilt als Wanderart und legt Strecken bis zu 1.000 Kilometer zurück. Daher kann sie sich gut ausbreiten, zählt derzeit zu den weit verbreiteten Libellenarten und ist noch nicht gefährdet.

Die Feuerlibelle besiedelt flache, sich schnell aufwärmende Gewässer, wie in den Altwassern im Ampertal. Libellen verbringen den längsten Teil ihres Lebens unter Wasser. Nach der Paarung, die meist fliegend in der Luft erfolgt und nur wenige Sekunden dauert, legt das Weibchen die Eier alleine ab. Das Männchen bewacht die Eiablagestelle jedoch. Die Larve lebt im Wurzelgewirr von Röhrichtpflanzen am Gewässergrund und entwickelt sich innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre. Dabei häutet sie sich mehrmals. Mitte Mai bis August klettert die Larve an einem Stängel aus dem Wasser empor und schlüpfen aus ihrer Larvenhaut. Diese Haut, die sogenannte Exuvie, kann oft noch an den Pflanzen gefunden werden. Nach dem Schlupf verbringen die Flugkünstler ihre Reifungszeit auf Wiesen, Brachen oder an Wegrändern. Erst nachdem sie geschlechtsreif sind, kehren sie an das Gewässer zurück. Dort sitzt das Männchen auf kiesigen Flächen am Gewässerufer oder auf Sitzwarten, wie beispielsweise schrägen Halmen und wartet auf ein paarungsbereites Weibchen.

Derzeit können die feuerroten Flugkünstler beim Insektenjagen über den artenreichen Wiesen oder an Altwassern bei der Paarung beobachtet werden, denn durch die angrenzende Hochstaudenflur und den ungemähten Flächen entlang der Amper und ihren Altwasser findet die Feuerlibelle geeignete Übernachtungsmöglichkeiten und Jagdhabitate im Natura 2000-Gebiet Ampertal.

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