Bald ist es soweit und die Amper im Natura 2000-Gebiet verwandelt sich stellenweise in ein weißes Blütenmeer. Die zwei Zentimeter großen Blüten mit ihrer leuchtend dottergelben Mitte (Blühzeit Juni bis August) gehören zum flutenden Wasserhahnenfuß, einer mehrjährigen, wintergrünen Wasserpflanze. Auch im Winter ist die Pflanze gut an den langen flutenden, wedelnden Trieben, die bis zu sechs Meter lang werden können, zu erkennen. Die vielen pinselartig, langgezogenen Blätter sind perfekt an das fließende Wasser angepasst. Die dünnen Blätter setzten der Strömung nur wenig Widerstand entgegen und werden umspült.
Der lateinische Name Ranunculus fluitans gibt Aufschluss, wo die Pflanze zu finden ist: Ranunculus ist die Verkleinerungsform des Wortes Rana (=Frosch) und Fluitans bedeutet so viel wie fließend, schwimmend. Die Wasserpflanze bevorzugt kühle, fließende und sauerstoffreiche Gewässer. Fällt ein Gewässer trocken, kann sie sogar eine Landform entwickeln. Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit ist der Wasserhahnenfuß auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland zu finden, da die Pflanze auf intakte Flüsse angewiesen ist.
Fische nutzen die Bestände des Wasserhahnenfußes gerne als Laichplätze. Auch Libellen legen gerne ihre Eier dort ab. Die Blüten, wie sie mit ihrem Stiel aus dem Wasser ragen, scheinen förmlich über dem Wasser zu schweben und erfreuen nicht nur die Menschen, die an der Amper entlang spazieren. Vor allem ist die Pflanze bei Schwebfliegen beliebt, die für die Bestäubung der Blüten sorgt. Zur Vermehrung nutzt die Wasserpflanze zudem die sehr effektive Wasserausbreitung. Reist ein Teil der Pflanze ab, so wird dieser mit dem Fluss mitgerissen und landet anderorts wieder an. Hier schlägt der Ableger neue Wurzel und ein neuer Wasserhahnenfußbestand entsteht. Dieser verzaubert im folgenden Jahr mit seinem Blütenmeer an dem neuen Standort.