Wenn Personen vermisst werden, wird oft eine ganz besondere Einheit alarmiert: die Rettungshundestaffel. In den vergangenen zwölf Monaten ist die Dachauer Schnelleinsatzgruppe (SEG) Rettungshunde der Malteser zu insgesamt 60 Einsätzen ausgerückt.
Die Rettungshundestaffel soll vermisste Personen finden. Oft werden ältere Menschen gesucht, die an Demenz erkrankt sind und sich verlaufen haben. Eine Staffel besteht immer aus mehreren Teams (Hund und Hundeführer), die gemeinsam auf die Suche gehen. Der Geruchssinn von Hunden ist um ein Vielfaches empfindlicher als der vom Menschen und wirkungsvoller als jedes technische Gerät. „Deshalb ist die Suche nach Vermissten mit den tierischen Helfern auf vier Pfoten besonders effektiv und die Bilanz kann sich sehen lassen“, stellt Karl-Michael Brand, Leiter der Malteser SEG Rettungshunde, fest. Zwischen April 2022 und Juni 2023 ist den Teams der SEG Rettungshunde bei den Maltesern in Dachau das bemerkenswerte Kunststück gelungen, fünf sogenannte „Lebendfunde“ im Einsatz zu verzeichnen.
Seit 2013 werden in Dachau Mantrailer im Einsatz geführt. Mantrailer sind Personenspürhunde, die nach dem Individualgeruch der vermissten Person suchen. Seit 2019 bilden die Malteser in Dachau auch Flächenhunde aus. Diese suchen und orten frei vermisste Personen in unwegsamem Gelände. Somit verfügen die Malteser in Dachau aktuell über acht einsatzgeprüfte Teams in der Sparte Mantrailing und ein einsatzgeprüftes Team in der Fläche. Sieben weitere Teams aus beiden Sparten befinden sich gerade in Ausbildung.
Zweimal pro Woche trainiert die Hundestaffel gemeinsam für mehrere Stunden. „Es ist schon sehr zeitaufwändig“, sagt Karl-Michael Brand. „Aber es ist so ein sinnvolles Hobby und gibt einem wahnsinnig viel zurück: Die starke Bindung zum Hund, der Zusammenhalt in der Gruppe oder das Gefühl, Menschen helfen zu können.“
Ergänzt wurde die Dachauer SEG Rettungshunde nun auch noch im eine technische Komponente zur Personensuche. Seit Ende 2022 verfügt die Rettungshundestaffel nun auch über eine Hochleistungsdrohne mit Wärmebildkamera. So können größere Freiflächen oder Waldgebiete noch effektiver und Ressourcenschonender abgesucht werden und die Suche der Rettungshundeteams aus der Luft unterstützt werden. Die Malteser setzen die Drohne auch in Gebieten ein, die für die Mensch/Hund Teams nicht zugänglich sind.
Die Arbeit der Rettungshundestaffel ist komplett ehrenamtlich und bekommt auch keine staatliche Gegenfinanzierung für die entstehenden Kosten der Ausbildung und der Einsatzausrüstung. Die Malteser finanzieren ihre Rettungshundestaffeln rein aus Spendenmitteln.
Die Dachauer Mantrailer-Teams (von links nach rechts auf dem Bild) sind der Bayerische Gebirgsschweißhund Gusti mit Christian Messerklinger, Bracken-Mix Mali mit Fiorenza Hartmann (die beiden konnten sogar zwei Funde verzeichnen), Schnauzer-Ducktoller-Mix Watson mit Karl-Michael Brand und Whippet Socke mit Jutta Delf.