Raufklettern, um runterzukommen
Die Initiative „Klettern und Therapie“ bietet in Dachau ab Oktober 2022 neue Kurse zur Depressionsbewältigung und Prävention für mehr mentale Gesundheit. Achtsamkeit und Resilienz erscheinen derzeit als Modewörter vor allem in den sozialen Medien. Zwei ausgebildete Klettertrainerinnen aus Weyarn und Frasdorf zeigen, was hinter dem Hype steckt. „Wenn das Wort Achtsamkeit fällt, rollen die meisten schon mit den Augen. Dabei ist es weniger „Eso“ wie es klingt und bedeutet nichts anderes, als dass man den aktuellen Moment wertfrei wahrnimmt, anstatt sich in Gedankenkreisen und Bewertung zu verlieren.“ erklärt Larissa Kranisch, Klettertrainerin und Wirtschaftspsychologin. „Es gibt mittlerweile wissenschaftliche Studien, die belegen, dass eine Achtsamkeitspraxis zu mehr Resilienz, also seelischer Widerstandsfähigkeit, beiträgt. Wir nutzen Elemente daraus in unseren Boulder- und Kletterkursen“, ergänzt Sabrina Höflinger, Klettertrainerin und Sporttherapeutin. „Meditieren, einen Spaziergang machen oder Joggen gehen hilft bekanntermaßen auch, den Kopf freizubekommen. Doch beim Bouldern und Klettern passiert das ganz automatisch und nebenbei. Die Bewegung an der Wand fordert die volle Konzentration, da bleibt keine Zeit über andere Dinge nachzudenken“, weiß die 31-Jährige.
17.08.2022 15:23 Uhr
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