Wer Sport treibt, benötigt ausreichend Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr. Damit der Proviant in Sporttaschen und Rucksäcken unbeschadet übersteht, muss dieser ausreichend geschützt werden. Insofern ist es nicht weit zu Verpackungen aller Art, deren Entsorgung im Anschluss ansteht. Wenn dann noch defekte Sportgeräte hinzukommen, stellt sich spätestens die Frage: Wohin mit dem Müll?
Mülltrennung ist in vielen deutschen Haushalten mittlerweile gelebter Alltag. Doch geht es zum Sport, wird es schwierig: In den Sportstätten gibt es meist nur einen Behälter für Abfälle aller Art. Ob Kunststoffverpackungen, gerissene Saiten oder Glas, alles landet im selben Abfallkorb auf dem Sportplatz oder in der Umkleidekabine. Ehrenamtliche Platzwarte können verständlicherweise nicht auch noch den Müll von Vereinsmitgliedern sortieren. Eine Lösung findet sich im Credo der Bergwanderer: „Was auf den Berg hinaufgetragen wird, wird auch wieder hinuntergetragen.“ Behält der Sportler in der Sportstätte seinen Müll bei sich in der Sporttasche und führt ihn zu Hause der üblichen Mülltrennung zu, wird die Sache wesentlich einfacher.
So vielfältig das Nahrungsmittelangebot für Sportler ist, so verschieden sind auch die Verpackungen: von Folienverpackungen der Energieriegel über Dosen aus Kunststoff oder Verbundmaterial für Eiweißpulver bis hin zu sogenannten „Quetschbeuteln“ für Energie-Gels. All diese Verpackungen gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.
Orientierung für die korrekte Entsorgung bietet eine simple Grundregel: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack kommen ausschließlich gebrauchte und restentleerte Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Das gilt für alle Verpackungen aus Kunststoff, Weißblech, Aluminium oder Verbundmaterialien wie Getränkekartons.
Glasflaschen und Glasbehälter werden nach Farben sortiert in den Altglas-Container geworfen. Papier, Pappe und Karton hingegen kommen in die Altpapiertonne. Gerade Papierrecycling ist ein in Deutschland besonders effektiver Kreislauf. Zeitungen entstehen nicht aus gefällten Bäumen, sondern aus dem Wertstoff Altpapier.
Im Rahmen der Mülltrennung ist Folgendes zu beachten: „Verpackungen sollten unbedingt komplett leer sein, bevor sie in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack entsorgt werden. Wichtig ist außerdem, Verpackungsbestandteile aus unterschiedlichen Materialien wie Deckel oder Schraubverschlüsse und die Verpackung getrennt voneinander einzuwerfen. Das vereinfacht die Sortierung der verschiedenen Materialien für ein effizientes Recycling“, betont Axel Subklew, Experte der Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Das Theraband oder die Schlägersaite ist gerissen? Die Yogamatte nach ausgiebigem Gebrauch durchlöchert? Auch wenn Sportutensilien aus Kunststoff bestehen, sind sie auf keinen Fall für die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack bestimmt, denn dabei handelt es sich nicht um Verpackungen. Diese Abfälle gehören in den Restmüll. Das gilt auch für ausrangierte Ausrüstungsgegenstände wie den kaputten Badmintonschläger oder die undichte Taucherbrille. Große Sportgeräte, wie zum Beispiel ein Rudergerät oder Crosstrainer, kommen, wenn sie nicht mehr funktionsfähig sind, zum Wertstoffhof oder zum Sperrmüll. Doch Vorsicht: Häufig haben solche Geräte elektronische Komponenten. In solchen Fällen gelten diese als Elektroschrott. In manchen Kommunen dürfen sie dann nicht mit dem Sperrmüll entsorgt werden. Über solche regionalen Regelungen informiert die kommunale Abfallberatung.
Löbliche Sonderlösung: Ein großer Versandhandel im Tennis-Segment nimmt mittlerweile gebrauchte Tennisbälle zurück, sie werden dem Recycling-Kreislauf zugeführt, statt im Restmüll zu landen oder im Umfeld des Platzes in der Natur zu verrotten.
Isotonische Durstlöscher, Energydrinks und andere Sportgetränke werden oft in Kunststoffflaschen oder Dosen verkauft. Auf diese Gebinde wird in der Regel Pfand erhoben, egal ob Mehr- oder Einweg. Die Getränkeverpackungen sind entsprechend mit einem Logo gekennzeichnet. Bei der Rückgabe im Laden gibt es das beim Verkauf erhobene Pfand zurück – und der Behälter bleibt dem Kreislauf erhalten.
Resümee: Wer Verpackungen und Restmüll beim Sport richtig trennt, trägt auch bei seinem Fitnesstraining effektiv zum Klima- und Umweltschutz bei. Durch das Recycling der korrekt entsorgten Verpackungen können Primärrohstoffe eingespart werden. Mehr noch: Das Verpackungsrecycling schont das Klima. So vermeidet zum Beispiel jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle vergleichbarer Neuware zum Einsatz kommt, zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase in Form von CO2-Äquivalenten.
Viele weitere Informationen zum Thema Mülltrennung finden Sie auch auf www.mülltrennung-wirkt.de.