Dachau und Auschwitz – zwei Namen, die sich aus der Geschichte nicht löschen lassen. Sie wurden in der ganzen Welt zum Synonym für das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Heute sind das zwei Erinnerungsorte, die sich jederzeit deutlich gegen jegliche Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Totalitarismus und Ausgrenzung positionieren. Vor sieben Jahren, haben die Landkreise Dachau und Oświęcim eine Partnerschaft geschlossen. Seitdem leisten sie gemeinsam eine intensive und wichtige Arbeit im Geiste der Freundschaft und des friedvollen Zusammenlebens in Europa.
Als gemeinsame Initiative der Bayerischen Staatskanzlei und des Polnischen Generalkonsulats wurde die fruchtvolle und inspirierende Partnerschaft nun gewürdigt. Aus diesem Grund wurden die beiden Gesichtern hinter dieser Partnerschaft am Freitag, den 23. September, im Kurfürstensaal des Dachauer Schlosses geehrt.
Die Bayerische Europaministerin Melanie Huml ehrte den Landrat von Oświęcim Marcin Niedziela posthum mit der Bayerischen Europamedaille für seine besonderen Verdienste um den Freistaat Bayern in Europa und der Welt. Marcin Niedziela ist im letzten Jahr nach schwerer und langer Krankheit verstorben. Die Medaille wurde von seine Ehefrau Dorota Niedziela gemeinsam mit beiden Töchtern in Empfang genommen.
Zeitgleich wurde dem Dachauer Landrat Stefan Löwl die Auszeichnung Bene Merito überreicht. Der polnischen Generalkonsul Jan M. Malkiewicz überreichte ihm die höchste Auszeichnung des polnischen Außenministeriums und unterstrich die Wichtigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Die Bene Merito wird seit 2009 an Personen vergeben, die sich in besonderem Maße für das Land Polen im Ausland stark machen.
Während ihrer gemeinsamen Arbeit teilten Niedziela und Löwl die Meinung, dass es neben dem Europa der Nationalstaaten auch einen engen Dialog eines Europas der Kommunen geben muss. Die Zusammenarbeit, die immer mehr Bereiche umfasst, wird nun mit dem neuen Landrat von Oświęcim Andrzej Skrzypiński fortgeführt.
Bereits in der kommenden Woche wird eine Delegation des Kreistags Dachau für fünf Tage nach Oświęcim reisen. Nach langer Pause zunächst aufgrund der Pandemie, dann aufgrund der angespannten Situation im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine kann ein Austausch wieder stattfinden. Neben der Erinnerungsarbeit steht ein kulturesse und feierliches Angebot auf dem Programm.