Die CSU-Kreistagsfraktion traf sich in Haimhausen zur alljährlichen Sommerklausur. Im Fokus standen neben einer Drei-Jahres-Bilanz, die Wahlen der Fraktionsspitze sowie die Chancen für Kommunen als Energieversorger zu agieren.
Verschiedene Best-Practice-Beispiele aus dem Landkreis Dachau wurden vorgestellt. Darunter seit vielen Jahren bestehende Projekte wie das Fernwärmenetz in Karlsfeld durch Fraktionssprecher und Bürgermeister Stefan Kolbe oder das Nahwärmenetz in Pfaffenhofen. Bürgermeister Helmut Zech berichtete, dass seine Gemeinde schon heute mehr als ein Drittel an elektrischer Energie erzeuge als die Gemeinde tatsächlich verbrauche. Weitere Projekte wie die Planung von vier Windkraftanlagen in Kooperation mit den Stadtwerken Fürstenfeldbruck unter Bürgerbeteiligung befänden sich in der Entstehungsphase. Bürgermeister der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern, Dr. Markus Hertlein, stellte das jüngste Projekt der Bürgerenergiegenossenschaft Dachau-Land vor, ein Gemeinschaftsprojekt seiner Gemeinde mit dem Markt Altomünster und dem Markt Indersdorf, das im Herbst starten soll. Mit geringen Beiträgen können sich alle Bürgerinnen und Bürger im Landkreis in Zukunft beteiligen.
Ein neues Betätigungsfeld, das sich seit Jahresbeginn auch den Landkreisen in Bayern eröffnet. Seit der Änderung des Bayerischen Klimaschutzgesetzes können neben Gemeinden und Städten auch Landkreise als Energieerzeuger auftreten. Das veranlasste die beiden Fraktionsvorsitzenden Stephanie Burgmaier und Stefan Kolbe den Vorstand des Gemeinsamen Kommunalunternehmens für Abfallwirtschaft (GfA) der Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck, Dr. Thomas König, einzuladen und über die Potentiale des Wärmeschatzes Bayern, der hydrothermalen Geothermie, zu informieren. Einen entsprechenden Claim, also ein Erdwärme Aufsuchungsfeld, konnte sich die GfA bereits erfolgreich sichern.
Burgmaier betonte in ihrer Drei-Jahres-Bilanz, dass ihre Fraktion auch in Sachen des Klimaschutzes Taktgeber sei. So habe man in Anträgen das Thema immer wieder in den Fokus gerückt und bspw. eine klimaneutrale Landkreisverwaltung bis 2030 gefordert. Das sei letztlich auch das Resultat der geballten Fachkompetenz in den eigenen Reihen. Die Fraktionsvorsitzende, die nie einen Hehl aus ihren Sympathien für die Geothermie machte, sieht das weitere Vorgehen des Landkreises nur als logische Folgerung. Dezentrale Energieversorgung sei ökologisch wie auch ökonomisch angezeigt. Und gerade das Thema Finanzen war und ist den Christsozialen ein besonderes Anliegen, wie Kolbe betonte.
Die Zukunft sahen alle Kreisrätinnen und Kreisräte im intensiven interkommunalen Austausch sowie der Kooperation. Dies funktioniere auch innerhalb der CSU-Kreistagsfraktion kollegial und effektiv. Neben den beiden Vorsitzenden Burgmaier und Kolbe, wurden die Stellvertreter Lena Eberl, Richard Reischl (in Abwesenheit), Bernhard Seidenath MdL und Peter Strauch bei den anstehenden Wahlen zum Fraktionsvorstand einstimmig gewählt. Gleiches galt für die Schriftführerinnen Corinna Böller und Elisabeth Riedlberger sowie Schatzmeister Robert Axtner und alle Beisitzer.