Das extrem heiße Wochenende mit Temperaturen über 30 Grad war trotz vollen Liegewiesen für die Wasserwacht am Karlsfelder See erstaunlich ruhig, endete dann aber in den Abendstunden des Sonntag mit einem Großeinsatz.
Da ein 82-jähriger Mann aus dem nördlichen Landkreis nach einem Ausflug an den Karlsfelder See nicht zurückgekehrte, machten sich seinen Angehörigen auf die Suche und fanden in der Nähe von Rettungspunkt 10 Kleidung und persönliche Sachen, sowie später auch das Auto, des Vermissten. Die hinzugerufene Polizei wertete dies als einen deutlichen Hinweis darauf, dass der Mann beim Durchqueren des Sees ertrunken sei und forderte über die Integrierte Leitstelle Rettungskräfte zur Vermisstensuche an.
Der Alarm erreichte die Einsatzkräfte um 21.48 Uhr. Taucher der Wasserwacht Schnelleinsatzgruppen aus Dachau, Indersdorf, Neufahrn und Eching sowie der Tauchgruppe der Feuerwehr Unterschleißheim suchten die vermutete Schwimmstrecke ab, das THW Dachau suchte mittels Sonar den nördlichen Seebereich ab. Die Feuerwehr Karlsfeld sowie ein Hubschrauber der Polizei mit Wärmebildkamera suchten im Ufer und Flachbereich des Sees nach dem Vermissten. Weitere Kräfte von Feuerwehr und THW unterstützten bei der Ausleuchtung des Gebietes, ebenfalls im Einsatz war das Einsatzleitfahrzeug des Landkreises sowie ein Notfallseelsorger, der die Angehörigen an der Wasserwacht-Station betreute.
Kurz nach Mitternacht meldete der Tauchtrupp den Fund des leblosen Schwimmers in der Nähe des gegenüberliegenden Ufers. Nach Rücksprache mit der Polizei wurde der Fundort unter Wasser mittels Foto und Video dokumentiert und anschließend die Person durch die Taucher geborgen und an die Polizei übergeben. Nach der Abschlussbesprechung um 1.15 Uhr konnten alle Einsatzkräfte den Heimweg antreten.
Wie Einsatzleiter Andreas Fritsch berichtet, fanden die Einsatzkräfte während der Suche zahllose Kleidungsstücke und Badeutensilien am Ufer, welche Badegäste bei ihrem Aufbruch scheinbar vergessen haben. "Da solche herrenlosen Kleidungsstücke schon mehrmals eine Vermisstensuche ausgelöst haben, und zudem eine Gefahr für die Umwelt darstellen können, bitten wir alle Badegäste eindringlich bei der Abreise sicher zu stellen, dass sie alles was sie mitgebracht haben auch wieder mit nach Hause nehmen!"
Die Wasserwacht weist nochmals darauf hin, dass die extremen Temperaturen der letzten Tage eine erhebliche Belastung für den Körper sind und bittet die Badegäste um besondere Vorsicht. Schwimmer sollten sich zudem wenn möglich nicht alleine in den See wagen oder eine geeignete Auftriebshilfe mit sich führen.