Innerhalb von fünf Monaten haben die Dachauer Kinder einen 44,6 Meter hohen Bücherstapel erlesen, der den Kirchturm von St. Jakob in der Altstadt sogar um 60 Zentimeter überragt. Im Januar und Februar wurde außerdem bereits der Wasserturm mit seinen 29 Metern erklommen. Insgesamt haben rund 500 beteiligte Kinder aus 21 Lesegruppen beim Projekt „Büchertürme“ also stolze 73,6 Meter gelesen. Geht man davon aus, dass ein Kinderbuch eine durchschnittliche Buchrückendicke von 1,5 Zentimeter hat, wurden bei dem großen Büchertürme-Wettlesen mehr als 4.900 Kinderbücher gelesen!
Im Juli 2022, dem letzten Lesemonat vor den Sommerferien, gab es im Endspurt dann noch mindestens 8,5 Meter zu lesen, um die Kirchturmspitze von St. Jakob zu erreichen. Im Juli gewann nochmals die Klasse 5g vom Ignaz-Taschner-Gymnasium, diesmal mit einem 81,5 Zentimeter (oder 8,15 PISA) hohen Bücherstapel. Klassenlehrerein Isabell Baus ist besonders stolz auf ihre Klasse, die im ganzen Projektverlauf zwischen Januar und Juli zusammen rund 11,7 Meter „weggelesen“ und somit einen Rekord in dem Projekt aufgestellt hat.
Die glücklichen Turmlesemeister-Klassen erhielten eine Urkunde vom Oberbürgermeister Florian Hartmann. Als Schirmherr des Leseförderungsprojekts lobt er aber alle Gruppen, die regelmäßig zum monatlichen Lesefortschritt beigetragen haben: „Einen riesigen Bücherturm zu lesen, das schafft keiner allein! Bei dem Projekt „Büchertürme“ unserer Stadtbücherei ging es natürlich einerseits um den fairen Lesewettstreit; innerhalb der einzelnen Klassen, aber auch zwischen den Gruppen: Welche Gruppe hat pro Monat die meisten Bücher gelesen und somit die meisten Turmbausteine erreicht? Andererseits ging es um das gemeinsame Leseziel, auf das möglichst viele über mehrere Monate hinweg zusammen hinarbeiteten. Die Dachauer Kinder haben beim Lesen und Erklimmen der „Büchertürme“ sehr viel Teamgeist gezeigt“, sagt der Oberbürgermeister.
Auch Bücherei-Leiterin Dr. Slávka Rude-Porubská und ihr Team zeigen sich hoch zufrieden und haben die „Turmlesemeister“ mit einem Buchgeschenk belohnt: „In der Corona-Pandemie hatten die Schulkinder kaum Möglichkeit, sich jenseits ihres Klassenverbunds mit anderen Klassen zusammenzuschließen, einander kennenzulernen und bei Projekten auszuprobieren. Auch schulübergreifende gemeinsame Aktionen waren kaum denkbar. Vielleicht haben wir über die Aktion „Büchertürme“ eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Schulkindern in der Stadt geschafft“, meint die Bücherei-Leiterin.