Frischer Wind in Karlsfeld | Kurier Dachau

Die Familie Brandl und der Karlsfelder See, das gehört irgendwie zusammen. Mit ihrem Festzeltbetrieb, der auch das Bierzelt auf dem Siedlerfest betreibt, feiern sie bald 100jähriges Firmenjubiläum. Da lag es wiederum nah, nach der Schließung des Paulaner Seegartens in die Gastronomie am See zu investieren und ihr den Brandl-Stempel aufzudrücken. Insbesondere, weil der Familienbetrieb und Paulaner schon lange eine innige Geschäftsbeziehung pflegen.

So wuchs noch enger zusammen, was schon länger zusammengehört. Entstanden ist eine Art Dreier-Set aus Restaurant mit großer Seeterrasse: das FIFTY SEVEN Burger & Bowls, neben einem traditionellen bayerischen Biergarten und einer charmanten, ganzjährig betriebenen Alm, die man zum Beispiel für Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenevents mieten kann. Hier gehören noch ein netter kleiner Biergarten und eine einladende Empfangs-Terrasse dazu.

Überhaupt fällt auf, dass mit viel Liebe zum Detail alles hergerichtet wurde. Da hat jemand Hand angelegt, der weiß, was es braucht, damit sich Gäste wohlfühlen. Das FIFTY SEVEN – Burger & Bowls liegt in der geschäftsführenden Hand von Christian Kronseder und Andy Le, die sich in Karlsfeld mit einem Burger Foodtruck einen Namen gemacht haben. Kronseder ist das Patenkind von Senior-Chef Peter Brandl, so bleibt auch das Restaurant gewissermaßen in Familienhand. Dasselbe gilt umso mehr für den Biergarten und die Alm, die von Brandls Tochter Julia Baehr und Marc Peters betrieben werden. Auch die beiden sind Gastro-Profis und führen parallel die Knödelalm im Münchner Werksviertel.

Eröffnet wurde zur Sommersaison, die sich im Juni und Juli mit Traumwetter anließ. Auf der großen Sonnenterrasse des aufwändig sanierten ehemalige Paulaner Seegartens lässt sich ein fruchtiger Cocktail bei Sonnenuntergang genießen, 16 stehen zur Auswahl. Draußen wie drinnen können die Gäste des FIFTY SEVEN Burger & Bowls neben klassischen Burgern mit veganen Alternativen aus allerlei individuell zusammenstellbaren Bowls mit frischen Zutaten, darunter knusprige Chicken Stripes, Garnelen, Rinderstreifen oder Falafelbällchen sowie Gemüse wählen. Als Aperitif sind jede Menge Spritz-Varianten im Angebot. Die reichhaltige Karte ist im Internet unter www.57karlsfeld.de einsehbar.

Nebenan warten der Biergarten und die Alm. Doppelt gemoppelt? Diese Frage wird sich vielleicht mancher stellen. Doch nein, das kulinarische Angebot ist ganz anders, und auch optisch unterscheiden sich Alm, Biergarten und Restaurant deutlich.

Die rustikale Eventhütte neben dem Biergarten wurde ganz neu aufgebaut mit eigener Küche und eigenem Sanitärbereich. Jedermann und -frau oder Firma kann sie mieten, sie bietet Platz für 30 bis 150 Gäste. Ab 100 Leuten wird’s vielleicht schwierig mit der Tanzfläche, aber dafür ist es schön kuschlig. Gemütlich sowieso, alles stilecht alpenländisch, nicht übertrieben kitschig. Für die Gäste gibt es eine Bankettkarte mit üppiger Speisen- und Getränkeauswahl, die auch im Web www.almsee.de einsehbar ist.

Wohlgemerkt, immer mit bayerischem Einschlag und einem gewissen Twist: So schöpft man zum Beispiel die (Hochzeits-)Suppe aus einem großen Tiegel, die Pfannengerichte werden auf gut österreichisch „Reindl“ genannt, das sind mehrere Fleischsorten in der Pfanne, die man miteinander teilt. So richtig „griabig“, wie man es auf einer Berghütt‘n auch erwarten würde.

Der Biergarten, das dritte Angebot der neuen Gastro-Gruppe am See, richtet sich eher an Spaziergänger und Badegäste, die rund um den See ein reichhaltiges Angebot an Freizeitaktivitäten finden und sich anschließend ein frisches Paulaner und eine zünftige Brotzeit gönnen wollen. Klassisch bayerisch, unter schattigen Kastanien, an Bierbänken mit Lehne, super gemütlich. „Bei uns dürfen die Gäste ihre eigene Brotzeit mitbringen“, versichert Julia Baehr, die selbst mit der bayerischen Biergartentradition aufgewachsen ist. Und es bedauert, dass man sie fast nirgendwo mehr findet.

Natürlich gibt es im Biergarten am See auch ein Speisenangebot, das keine Wünsche offen lässt: Wählbar sind Tagesgerichte wie knuspriges Grillhendl oder Spare Ribs, von Küchenchef Stefan Vetter auf den Punkt zubereitet und feste Speisen wie Currywurst, Halsgrat, Krustenbraten, Spinatknödel oder Reiberdatschi mit Lachs und Sahnemeerrettich. Und immer auch mit einem gewissen Pfiff, wie die kleinen Ananasstückchen in der fruchtig würzigen Currywurstsauce beweisen. Mehr Informationen auch unter biergarten-karlsfeld.de.

Biergarten und Fifty Seven unterscheiden sich auch „kulturell“, wobei beide Locations wert auf lebendige musikalische Unterhaltung legen: Live muss es sein, und auch nur abends oder zu bestimmten Events, wenn die Gäste sich unterhalten lassen wollen. Was dem Fifty Seven die DJ’s (innen gibt’s drei Räume, die bespielbar sind und auch für Partys zur Verfügung stehen), sind dem Biergarten die Bands und Musiker mit ihren Akkordeons, Gitarren und Blasinstrumenten. So treten am Samstag, den 5. August, die Blaskapelle Karlsfeld und einen Tag später die Jazz Bigband Karlsfeld auf – wenn das Wetter mitspielt.