Ende nach 21 Jahren | Kurier Dachau

Venera Sansone wird mit Wirkung zur Gemeinderatssitzung im Oktober 2023 ihr Mandat im Karlsfelder Gemeinderat aufgeben. Die Karlsfelder Genossin mit italienischen Wurzeln sitzt seit 2002 für die SPD-Fraktion im Gemeinderat.

„Ich erinnere mich noch, wie wir damals vor der Wahl 2002 das erste Gespräch mit Venera geführt haben. Das waren Hiltraud Schmidt-Kroll, Birgit Biemann und ich. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Daraus ist eine lange, erfolgreiche Laufbahn als Gemeinderätin geworden,“ so Co-Fraktionsvorsitzender Franz Trinkl. Seit 2004 hat sie das Amt der Schul-und Jugendreferentin inne. Dort hat sie ein enges, persönliches Netzwerk mit den Akteuren in der Schul- und Jugendarbeit geknüpft. Seit 2020 ist sie zusammen mit Franz Trinkl in einer Doppelspitze Fraktionsvorsitzende der SPD.

Venera Sansone hat sich nun nach mehr als 21 Jahren entschlossen, ihr Mandat aufzugeben. In einem persönlichen Schreiben hat sie ihre Gründe bereits Bürgermeister Kolbe, den anderen Fraktionen, den SPD Mitgliedern und ihren Kontaktpersonen in der Jugendarbeit mitgeteilt.

Venera Sansone hat persönliche und berufliche Gründe, die sie veranlassen, sich nun mehr auf die Familie als auf die Politik zu fokussieren. Neben ihrem Vollzeitberuf und ihren Rollen als Mutter und Tochter unterstützt sie seit Beginn dieses Jahres auch ihren Mann in seiner neu gegründeten Firma. Sie schreibt, ihre Familie habe ihr 21 Jahre den Rücken freigehalten und ihre politische Arbeit ermöglicht, nun wolle sie ihre Familie mehr unterstützen.

Die SPD-Fraktion hat diese Nachricht traurig, aber mit Verständnis aufgenommen. „Familie geht immer vor Politik“, so Fraktionsvorsitzender Franz Trinkl. „Wir verlieren mit Venera Sansone eine ausgesprochen anerkannte und fähige Politikerin. Ihre Stärke, mit allen Leuten im kritischen, aber wertschätzenden Diskurs zusammenzuarbeiten wird uns fehlen. Ich persönlich werde sie sehr vermissen, in den vielen Jahren der Zusammenarbeit sind wir Freunde geworden. Und wer weiß, eine Rückkehr in die Politik, wenn sich die Umstände geändert haben, ist immer möglich. Mich würd’s freuen.“

Venera Sansone wird ihr Amt als stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins weiter ausüben. Als Nachfolger im Amt des Schul- und Jugendreferenten wird die SPD-Fraktion Robin Drummer vorschlagen. Dieser Vorschlag muss dann vom Gemeinderat bestätigt werden. Die Doppelspitze der SPD-Fraktion wird nicht mehr so besetzt. Franz Trinkl ist von der Fraktion als alleiniger Vorsitzender bestätigt worden, Thomas Kirmse wird ihn als Stellvertreter unterstützen.

Für die Nachfolge im Gemeinderat sieht der Prozess vor, dass die Gemeindeverwaltung nun die erste Nachrückerin, Elisa Grillo, anschreibt. Diese muss dann amtlich die Annahme des Mandates erklären und könnte dann im Oktober vereidigt werden. Bei Ablehnung wird der/die nächste Nachrücker*in angeschrieben.

Die Ausschussbesetzungen werden ebenfalls zur Oktobersitzung neu bestimmt werden müssen. Die SPD-Fraktion wird dazu Vorschläge machen, wenn der oder die Nachrücker oder Nachrückerin feststeht.

Franz Trinkl: „Es ist ein trauriger Moment für die Karlsfelder SPD-Fraktion und die Karlsfelderinnen und Karlsfelder. Wir möchten Venera danke sagen für all das, was sie mit uns gearbeitet und erreicht hat. Sie hat nachdrücklich unsere Positionen auch in schwierigen Sitzungen vertreten. Sie hat inhaltlich hervorragend gearbeitet. Sie hat uns menschlich immer unterstützt und aufgebaut. Das wird uns fehlen. Wir verdrücken unsere Tränen und begrüßen das neue Mitglied in der Karlsfelder SPD-Fraktion und Thomas Kirmse in seiner neuen Rolle.“