Im Vorstands-Kollegium ist er der Premierminister und Außenminister, das Gesicht der Bank. Nach 45 Berufsjahren geht der Vorstandssprecher der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, Thomas Höbel, zum 31. Dezember in den Ruhestand. Während seiner langen Dienstzeit hat sich in der VR Bank Dachau viel bewegt. Von der Handwerker-orientierten Bank ist sie zu einem Kreditinstitut der ganzen mittelständischen Wirtschaft in der Region gewachsen. Heute erwirtschaftet die Genossenschaftsbank eine Bilanzsumme von 2,7 Milliarden Euro.
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule der Bundeswehr in München-Neubiberg blieb Thomas Höbel noch einige Jahre im Staatsdienst. 1990 kam er als Abteilungsleiter zur Raiffeisen Volksbank Isen und wechselte 1995 von dort zur Volksbank Raiffeisenbank Dachau. Er erhielt im Jahr 2000 die Prokura und wurde 2006 in den Vorstand gewählt. Seit 2012 ist er Vorstandssprecher. Thomas Höbel will sein Haus gut repräsentiert wissen. Er ist umtriebig und aufgeschlossen, mag Menschen. Das Schicksal der Bank hat er immer in Abstimmung mit seinen Vorstandskollegen nie nur aus monetären Überlegungen bestimmt. Immer hat er auch die Förderung der Menschen und der Wirtschaft der Region im Blick behalten.
Die großen Umwälzungen der modernen, internetbasierten Wirtschaftswelt, die Höbel in seiner Dienstzeit erlebte, die IT-Technik und die Einführung des Online-Bankings verlangten eine Transformation des Bankhauses in ein modernes Finanzdienstleitungsunternehmen. Gleichzeitig wurden die persönliche Beratung ausgebaut und das Personal geschult. Früh wurden die großen Herausforderungen des Klimawandels erkannt und mit Nachdruck der bankeigene Fuhrpark in E-Autos umgebaut. Im Stadtgebiet ließ die VR Bank E-Tankstellen und ein E-Car-Sharing-Portal einrichten. Nachhaltigkeit ist Thomas Höbel wichtig, bis hin zu bankeigenen Bienenvölkern und einer Baumpflanzaktion zugunsten eines klimaresistenten Waldes. Immer mit dem Gedanken: „Als Unternehmen übernehmen wir Verantwortung für unsere Umwelt und die Menschen in unserer Region.“
Thomas Höbel war aber nicht nur der Außenminister, sondern auch der Sportminister. Unter seiner Federführung wurde 2013 der VR-Firmen- und Behördenlauf eingeführt. Selbst tennisbegeistert, hat er die VR Dachau Open in Kooperation mit dem ASV Dachau ins Leben gerufen, ein Turnier, das sich in sieben Jahren zu einem der größten in Oberbayern entwickelt hat. Die Sterne des Sports unter Beteiligung der Dachauer Vereine waren ein Highlight.
Vor allem aber hat Thomas Höbel ein Herz für die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Für die Kinder und Jugendlichen der Johannes-Neuhäusler-Schule im Franziskuswerk organisierte er Wintersporttage, er unternahm mit ihnen Ausflüge ins Legoland, in den Wildpark Poing und zum gemeinsamen Segeltörn auf dem Ammersee – bis die Pandemie alles zunichtemachte. Diese Begeisterung trug er in die Bank, motivierte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Fahrten zu betreuen. Aus dem Vorstandskollegium kam auch der Vorschlag in einem Inklusions-Chor mitzusingen. Und tatsächlich: Höbel sang. Es waren nie nur Lippenbekenntnisse, sondern „gelebte Inklusion“. Alle diese Maßnahmen – ob sportlich, sozial oder kulturell - sind Ausdruck der Aufgeschlossenheit gegenüber einer sich wandelnden Welt. Immer fanden sie für die Menschen in der Region als Bürgerbeteiligungs-Events statt.
Die Ehrungen für die Mitglieder der Genossenschaftsbank sollen diese an ihre Mitbestimmung erinnern und die Bankgruppenreisen die emotionale Bindung der Kundinnen und Kunden zu ihrer Bank stärken. Mit dieser Haltung hat der Vorstand der VR Bank es geschafft, dem Geldinstitut eine wichtige kulturelle Position im Landkreis und in der ganzen Region zu geben.
Das alles wäre nicht gelungen, wenn Thomas Höbel nicht durch seine humorvolle, joviale und direkte Art mit den Mitarbeitern fühlen würde und bis heute dafür sorgte, dass sie alle zu Weihnachten einen Christbaum bekommen.
Auch im Ruhestand wird es ihm nicht langweilig. Er verreist gern und dass seine Tochter Tierärztin geworden ist, freut ihn besonders. Er wird viel Zeit mit seiner Tochter, seinem Sohn und den vier Enkelkindern verbringen. Im Sinne der Nachhaltigkeit will er sich auch verstärkt um seine alten Motorräder kümmern. Und soziales Engagement in seiner Heimat Niederbayern ist für ihn selbstverständlich.