Im Landkreis Dachau gibt es den ersten bestätigten Nachweis einer Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Entdeckt wurde diese in der Gemeinde Karlsfeld. Der Fundort liegt in der Rotkehlchenstraße, ganz in der Nähe des Landschaftsschutzgebiets Krenmoos. Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Dachau wurde durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) über den erstmalig bestätigten Fang der hier nicht heimischen Mückenart informiert.
Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke aus Südostasien. Globaler Warenhandel, Tourismus und sich verändernde klimatische Bedingungen tragen zu ihrer zunehmenden Verbreitung in Europa bei. Die Asiatische Tigermücke sorgt immer wieder für Gesprächsstoff, da sie grundsätzlich in der Lage ist, Krankheitserreger wie z.B. das Dengue, Zika- oder Chikungunya-Virus durch einen Stich zu übertragen. Die Übertragung einer dieser Krankheiten durch eine Asiatische Tigermücke ist in Deutschland bisher nicht erfolgt. Krankheiten traten bislang nur bei Reiserückkehrern - auch aus dem südlichen Europa - auf. Aus diesem Grund wird das Gesundheitsrisiko, welches von der Asiatischen Tigermücke in Deutschland ausgeht, derzeit als äußerst gering erachtet und es besteht für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dachau keine konkrete Gesundheitsgefahr und kein Grund zur Besorgnis.
Für das vom LGL vorgeschriebene Monitoring wird nun eine Fachfirma beauftragt. Unter anderem werden in einem Umkreis von 200 Meter des Fundortes spezielle Fallen aufgestellt. Mit ihnen wird geprüft, ob es sich bei der Tigermücke um einen Einzelfund oder bereits um eine lokale Population handelt. Entsprechend werden dann weitere Maßnahmen ergriffen. Die Anwohnerinnen und Anwohner im Bereich des Fundortes werden gebeten der Fachfirma bei Bedarf Zugang in den heimischen Garten zu gewähren, um Fallen zu installieren. Für Menschen und alle anderen Tiere geht von den Fallen keinerlei Gefahr aus.
Zusätzlich bittet das Gesundheitsamt, einfache Maßnahmen zu ergreifen um eine Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern. Hierzu zählen - gerade während Hitzeperioden - u.a. das Abdichten von Regentonnen mit Mückennetzen oder Deckeln sowie das regelmäßige Leeren von Blumenuntersetzern, Gießkannen und sonstigen Wasserpfützen, um „stehende Wasseransammlungen” zu vermeiden. Da die asiatische Tigermücke ihre Eier bevorzugt in kleinen Wasseransammlungen ablegt, ist eine Eliminierung von solchen möglichen Brutstellen ein Weg zum Erfolg. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Ausbreitung der asiatischen Tigermücke zu verhindern und damit auch die potenzielle, langfristig mögliche Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern im Landkreis.
Die Asiatische Tigermücke ist - im Gegensatz zu heimischen Mücken - tagaktiv. Außerdem ist sie deutlich kleiner als heimischen Mücken und passt bequem auf eine 1-Cent-Münze. Sie unterscheidet sich so auch von der bei uns häufig vorkommenden Ringelmücke.
Bürgerinnen und Bürger, welche ein Mückenexemplar gesichtet bzw. erlegt haben, das untypisch oder auffällig erscheint und eine Asiatische Tigermücke sein könnte, können dieses an das BayerischeLandesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) melden bzw. senden:
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II Sachbereich TG 6.3
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim.