Im Herbst 1947 wurde der Ortsverein Karlsfeld der SPD gegründet. Sie ist damit die älteste Partei in Karlsfeld und seit den ersten Wahlen 1948 im Karlsfelder Gemeinderat vertreten. 2022 wurde sie 75 Jahre alt. Wegen Corona konnte nicht gefeiert werden. Das wurde aber nun Anfang März 2023 im kleinerem Rahmen nachgeholt mit musikalischer Umrahmung der Original Effner Band. Der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Kirmse freute sich über den Besuch der Generalsekretärin der Bayern-SPD, die Landtagsabgeordnete Ruth Müller, vom örtlich zuständigen Bundestagsabgeordneten Michael Schrodi, der stellvertretenden Landrätin Marianne Klaffki, dem Landtagskandidaten Hubert Böck sowie dem Bezirkstagskandidaten Dennis Behrendt.
Ruth Müller nahm in ihrem motivierendem Grußwort auf die aktuelle Lage Bezug. Diese zeigt, dass Friede, Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind. Das kennt die SPD aus ihrer Geschichte. Sie bedankte sich bei allen, die den ukrainischen Geflüchteten helfen. Bei der aktuellen Berichterstattung geht dabei oft unter, dass die Bundesregierung mit vielen Maßnahmen dabei geholfen hat die Folgen der Krisen zu bewältigen. Zum Ende verwies sie auf die anstehende Landtags- und Bezirkstagswahl.
Michael Schrodi wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die SPD nicht nur die älteste Partei Deutschlands und Bayerns ist, sondern auch in Karlsfeld. Die SPD hat immer Verantwortung übernommen, wenn es wichtig war. Dies galt auch bei der Regierungsbildung im letzten Jahr. Niemand konnte damit rechnen, dass unmittelbar nach dem Start ein völkerrechtswidriger Krieg in Europa ausbrechen würde. Keine Regierung war bisher in so kurzer Zeit mit mehreren Krisen gleichzeitig beschäftigt. Neben den Nachwirkungen von Corona, waren die Folgen der Energiekrise, die Unterstützung der Ukraine, die Unterbringung von Geflüchteten und die steigende Inflation zu bewältigen. „Mit vielen Maßnahmen hat die Regierung dafür gesorgt, dass niemand frieren musste und die Bürgerinnen und Bürger an unterschiedlichen Stellen entlastet wurden.“ Die Energiewende hat neuen Schwung bekommen. Bayern hat durch die verfehlte Politik der letzten Jahre wie die Blockade der Windkraft und die Verhinderung von Stromtrassen für eine prekäre Situation bei der Stromversorgung in Bayern gesorgt. Er bedankte sich für die Unterstützung durch den Ortsverein in den letzten Jahren und wünscht dem Ortsverein für die Zukunft alles Gute.
Marianne Klaffki nahm auf den vor wenigen Tagen gefassten Beschluss des Gemeinderats zur Schließung des Hallenbades zum Anlass auf die unzureichende finanzielle Unterstützung der kommunalen Ebenen (Bezirk, Kreis, Gemeinde) hinzuweisen. Die sogenannten freiwilligen Leistungen sind keine ‚nettes‘ Zierwerk sondern notwendig um eine lebenswerte Gemeinde erst zu ermöglichen.
Hubert Böck nutzte die Gelegenheit, sich bei den Mitgliedern vorzustellen und um Unterstützung für seine Landtagskandidatur zu werben. Seine Schwerpunkte sind Krankenhaus, Rettungsdienst, Kinderbetreuung und sozialer Wohnungsbau. Seine Fachexpertise bezieht er auch aus seiner Tätigkeit beim Roten Kreuz.
Dennis Behrendt als Bezirkstagskandidat warb ebenfalls um Unterstützung. Seine Schwerpunkte sind unter anderem die Versorgung von psychisch erkrankten Menschen. Dieser Erkrankung haftet noch immer ein Makel an. Dies gilt es zu beheben. Als Geschäftsführer beim Roten Kreuz kennt er auch gut die Problem in der Pflege. Darüber hinaus kämpft er auch für einen barrierefreien Zugang zur Kultur.
Nach den Grußworten konnte Thomas Kirmse langjährige Mitglieder ehren. Gemeinsam mit Ruth Müller und Michael Schrodi übergab er für 50 Jahre Mitgliedschaft die Urkunden und Ehrennadeln an Edith Gierlich, Elfriede Peil und Gerda Sackmann. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Bernd Rombach geehrt.
Im Anschluss nutzten Fraktionssprecher Venera Sansone und Franz Trinkl die Möglichkeit Günter Meikis als Mitglied der Gemeinderatsfraktion zu verabschieden. Dies war wegen Corona bisher nicht möglich gewesen. Franz Trinkl dankte Günter Meikis, der nach 30 Jahren 2020 nicht mehr angetreten ist, mit persönlichen und herzlichen Worten. Günter Meikis war auch lange bei der SPD Kabaretttruppe mit aufgetreten.
Franz Trinkl, Fraktionssprecher im Gemeinderat, hat die Aufgabe übernommen einen Rückblick auf die 75-jährige Geschichte des Ortsvereins zu geben und schloss mit den Worten: „Die SPD war und ist Fortschrittspartei und schaut, dass auch die Schwachen nicht unter die Räder kommen. Das unterscheidet sie von anderen Gruppen. Trotz einer kleineren Fraktion gelingt es, im Gemeinderat Akzente zu setzen. Die unterschiedlichsten Aktionen des Ortsverein zeigen zudem, dass Politik auch Spaß machen kann.“
Mit einem Geburtstagsständchen und beschwingten Dixiemelodien klang die Feier gutgelaunt aus.